Bayern unter Maximilian 1y Joseph. 333
brücken geworden war. Am 30. September 1785 hatte sich
Maximilian Joseph mit Wilhelmine Auguste, des Prin-
zen Georgs von Hessen-Darmstadt Tochter, vermählt, welche ihm
am 25. August 1786 einen Sohn gebar, welcher den Namen
Ludwig erhielt, und in der Folge noch drei weitere Kinder,
nämlich am 21. Juni 1788 die Prinzessin Augusta, die sich
mit dem Prinzen Eugen von Beauharnais, Herzog von
Leuchtenberg und Fürst von Eichstädt, vermählte, am 8. Februar
1792 die Prinzessin Charlotte Auguste, die als Kaiserin
von O esterreich den Namen Karoline führte, und am 17. Juli
1795 den Prinzen Karl, die beiden letzteren zu Mannheim,
wohin Maximilian Joseph nach dem Ausbruche der fran-
zösischen Revolution gezogen war. Hier und in Darmstadt
bei den Eltern seiner am 30. März 1796 verstorbenen Gemahlin
Wilhelmine lebte er von 1789 —1797, anfänglich von der aus
dem Herzogthum Zweibrücken fließenden Apanage, und dann, als
diese unter dem Drucke der kriegerischen Ereignisse ausblieb, von
den geringen Beiträgen, die ihm Karl Theodor und die baye-
rische Landschaft zuwendeten, hauptsächlich aber von Darlehen,
welche der jüdische Banquier Aaron Elias Seligmann (der
sich später taufen ließ und unter dem Titel „Freiherr von
Eichthal" in den bayerischen Adelsstand erhoben wurde) nicht
ohne Gefahr für die Wohlhabenheit seines Hauses gewährte. Zur
Zeit, wo Karl Theodor starb, war Maximilian Joseph
alleiniger Herr von Pfalz-Zweibrücken, denn er hatte 1795 seinen
Bruder Karl August geerbt, der am 1. April 1795 ohne
Hinterlassung von Nachkommen gestorben war.
Max traf am 20. Februar 1799 Abends in München ein,
mit ihm seine zweite Gemahlin Karoline, des Erbprinzen Karl
Ludwig von Baden Tochter, die er am 9. März 1797 geehlicht hatte,
seine Kinder aus erster Ehe und sein Schwager*), der Pfalzgraf
Wilhelm von Zweibrücken-Birkenfeld-Bifchweiler zu
Gelnhausen, der seit dem Jahre 1781 in dem von Karl Theodor
ihm geschenkten kurfürstlichen Palaste zu Landshut residirte und am
16. Februar 1799 den Titel „Herzog in Bayern" erhalten hatte.
Der neue Kurfürst erschien den Bayern zu einer Zeit, wo für
ihre Selbstständigkeit die größte Gefahr drohte, denn alle Staats-
*) Er war mit Maria Anna, des Herzogs Friedrich Michael von
Zweibrücken - Birkenfeld - Bischweiler zu Bischweiler Tochter, folglich einer
Schwester Max Iv Joseph, vermählt.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn]]
Extrahierte Personennamen: Maximilian_1y_Joseph Maximilian Maximilian_Joseph Maximilian Wilhelmine_Auguste August Ludwig Ludwig Eugen_von_Beauharnais Eugen von
Leuchtenberg Charlotte_Auguste Karoline Karl Karl Maximilian_Joseph Maximilian Wilhelmine Karl_Theodor Karl Aaron_Elias_Seligmann Karl_Theodor Karl Maximilian_Joseph Maximilian Karl Karl August Max Karoline Karl
Ludwig_von_Baden Karl Ludwig Wilhelm_von_Zweibrücken-Birkenfeld-Bifchweiler Wilhelm Karl_Theodor Karl Maria_Anna Maria Friedrich_Michael_von
Zweibrücken Friedrich Birkenfeld Max_Iv_Joseph Max
" sie als Vbgre der Stifter zogen, als Vorrechte ihrer
Familien. Man drohte den Verletzern geistlicher
Stiftungen, von weltlicher und geistlicher Seite, mit
den schwersten Strafen, und fügte den alten kirch-
lichen Bannformeln neue bey, indem man die Na-
men Core, Dathan, Abiron und Judas nebst allen
Verfluchungen des rozten Psatmes gebrauchte, und
sie mit Ausldschung der Kerzen, und dem Geläute
der Glocken, begleitete, um auf die ganz rohen, und
in diesem Zeiträume neuerdings verwildernden Ge-
mürher den gewünschten Eindruck zu machen, wel-
cher dessen ungeachtet gar oft nicht erfolgte. Man
veränderte die ehmaligen Compofitionen (oben S.
40) häufig in körperliche Züchtigungen und grau-
same Todesstrafen, welche im Ganzen nicht das
Geringste beßerten; wie dann auch wirklich blosse
Strafen die wahren Mittel nicht sind, die Sittlich,
feit herzustellen, als welche allein durch eine wahre
Aufklärung des Verstandes, und zweckmäßige Bildung
des Herzens, nämlich allein durch eifrige Religions-
und kluge Schul-und Pdliceyanstalten hergestellt
und erhalten wird.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn]]
28
verliert sich in dasselbe Dunkel als die ihres Anfan-
ges. Es ist Vermuthung, daß in Folge der Für-
bitte, welche der seiner Würde entsetzte Herzog bey
der Reichsversammlung in Frankfurt für seine Kinder
gegen den großen Herrscher aussprach, der einst sein
Jugendgenosse und Befreundeter gewesen, die Nach-
kommen Thassilo's Ii., wenigstens nach weiblicher
Linie in den edlen Geschlechtern der Welfen und
der Grafen von Scheyern noch Fortbestand ge-
funden hätten.
Zw ey ter Zeitraum.
Bayern, unter der Herrschaft verschie-
dener Fürstenhäuser, als Lehen und Be-
standtheil des fränkischen und deutschen
Königreiches (von 788 bis 1180).
Bayern unter fränkischer Herrschaft.
H. 5. Wenn eine ausgehende Sonne ihre kräf-
tigen Strahlen über Berg und Thal ausgießt, dann
läßt sich das Licht eines untergehenden Mondes leicht
verschmerzen. So können wir auch, bey aller vater-
ländischen Theilnahme an dem Schicksale der letzten
Agilolfinger, Bayern nicht anders als glücklich prei-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]